11. Juni 2021 - Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
Ständige Erschöpfung, Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Kurzatmigkeit, Herzrasen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Hör- und Sehschwächen. Viele Menschen, die an COVID-19 erkrankt sind, leiden auch noch Monate nach ihrer Infektion an diesen oder anderen Spätfolgen. Zu einem digitalen Austausch zur gezielten medizinischen Rehabilitation nach Corona (Post-COVID genannt) hat das Gesundheitsministerium heute Klinikleiterinnen und -leiter sowie Ärztinnen und Ärzte der Rehabilitationskliniken im Land Brandenburg eingeladen. Dieser Fachaustausch stößt auf sehr großes Interesse. Ziel ist es, unter dem Dach „Reha-Land-Brandenburg“ ein Netzwerk zu bilden, in dem Behandlungs- und Rehabilitationskonzepte gemeinsam besprochen werden.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: „Brandenburg ist Reha-Land. Die medizinische Rehabilitation ist ein Schwerpunkt der Gesundheitsversorgung im Land Brandenburg. Das ist eine Stärke, die Brandenburg auszeichnet. Seit einiger Zeit wird beobachtet, dass viele Menschen über anhaltende gesundheitliche Beeinträchtigungen nach einer Sars-CoV-2 Infektion berichten. Genesen ist nicht immer gesund. Die gesundheitliche Versorgung von diesen Langzeitfolgen gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung. Das Thema ‚Post-COVID-Rehabilitation‘ wird ein neuer Schwerpunkt für das Gesundheitssystem, dem wir uns stellen. Erste Reha-Kliniken in Brandenburg bieten bereits spezielle Therapien an. Wir brauchen hier den Wissensaustausch und wollen die Vernetzung fördern.“
Unterschieden werden drei Gruppen von Patientinnen und Patienten:
- „echte Genesene“ nach mildem Akutverlauf und keiner Post-COVID-Symptomatik,
- „späte Genesene“ nach schweren und lebensbedrohlichem Verlauf mit langer Rekonvaleszenz, Leistungsminderung und psychosomatischer Belastung,
- „kranke Gene sene“ mit einer leichten bis mittelschweren Akutphase, häufig ambulant betreut und mit Post-COVID-Symptomen oft erst nach ein bis drei Monaten nach Ende der Akutsymptome.
Ministerin Nonnemacher: „Gerade die Gruppe ‚kranke Genesene‘ bedarf besonderer Aufmerksamkeit, da sie das Versorgungsnetz am schwersten erreicht und andauernde Krankheitserscheinungen sich bis zu einer Chronifizierung hin entwickeln könnten. Hier brauchen wir gute interdisziplinäre Behandlungskonzepte.“