Landrat appelliert an Vernunft
Landrat Daniel Kurth appelliert in Zeiten der Corona-Krise an die Vernunft der Barnimer und mahnt zur Disziplin. Vor allem bei jungen Menschen müsse die Botschaft ankommen, dass nun nicht die Zeit zum Feiern gekommen sei, sagt er. „Jetzt geht es um Solidarität der Jungen und Kräftigen mit den Risikogruppen in der Bevölkerung." Die Einschränkung des öffentlichen Lebens und der Mobilität eines jeden Einzelnen sei das Ziel der beschlossenen Maßnahmen, erklärt Kurth. Nur so lasse sich die Ausbreitung des Virus verlangsamen und eine Überforderung des Gesundheitssystems verhindern. „Menschen werden sterben, wenn uns das nicht gelingt", stellt er klar.
Hintergrund seines Aufrufes sind diverse Verabredungen von Jugendlichen, die die durch die Schulschließungen freigewordene Zeit gern in gewohnter Manier gemeinsam an den typischen Treffpunkten im Landkreis verbringen wollen. In Eberswalde und Bernau mussten Ordnungsamt und Polizei bereits zahlreiche Treffen mit viel Nachdruck auflösen. „Leider war nicht bei allen Jugendlichen Einsicht in die Notwendigkeit der verfügten Maßnahmen zu erkennen", macht der Landrat deutlich und kündigt an, in Absprache mit den örtlichen Ordnungsämtern und der Polizei typische Treffpunkte weiterhin verstärkt bestreifen und gegebenenfalls auch Ordnungsgelder aussprechen zu lassen. Diese könnten bis in den vierstelligen Bereich gehen. „Wir werden diese verhängen und vollstrecken", so Kurth weiter. Er appelliert aber auch an die Eltern, Einfluss auf den Nachwuchs auszuüben und ihnen die aktuelle Situation zu erklären.?
Hamsterkäufe sind gefährlich für Versorgungssicherheit
Zudem ruft der Landrat alle Barnimer dazu auf, Abstand von Hamsterkäufen zu nehmen. „Aufmerksamkeit und erhöhte Vorsicht sind geboten. Wichtig jedoch ist, nicht in Unruhe zu geraten. Wirklich gefährlich wird es spätestens dann, wenn die bestehenden Gesundheits- und Versorgungssysteme durch Hamsterkäufe oder unnötige Anforderungen von Rettungsmitteln an die Grenze der Leistungsfähigkeit gebracht werden", macht er deutlich.
NINA-App installieren
Die Kreisverwaltung hatte bereits in den vergangenen Wochen intensiv dafür geworben, die Warn-App NINA des Bundes auf dem eigenen Smartphone zu installieren. Viele Barnimer kamen diesem Wunsch bereits nach. Landrat Kurth bittet jedoch noch weiter im Freundes- und Bekanntenkreis Werbung für die App zu machen. „Über diese App werden Informationen für den Notfall – auch über Corona hinaus – an die Bevölkerung gegeben", klärt er auf. Er bittet aber um Verständnis, dass eine tägliche Darstellung der Corona-Ausbreitung dort nicht abzubilden sei. Dafür veröffentliche man auf der Webseite des Landkreises zahlreiche aktuelle Informationen.
Die Kreisverwaltung mit Hauptsitz in Eberswalde ist für eine Vielzahl von Aufgaben zuständig. Dazu zählen unter anderem Bauaufsicht, Kommunalaufsicht, Schulverwaltung, Jugendamt, Grundsicherung, Bodenschutz, Gesundheitsamt, Strukturentwicklung und Katasteramt.
Darüber hinaus hat sich der Landkreis zahlreiche freiwillige Aufgaben gegeben. So werden seit Jahren die Nachhaltigkeitsstrategie „Die Zukunft ist erneuer:bar" und die Bildungsinitiative Barnim verfolgt.