Um die Versorgung der sich in häuslicher Quarantäne befindenden Covids-19-Patienten zu sichern, hat sich die Kreisverwaltung mit einzelnen niedergelassenen Ärzten auf eine Kooperation verständigt. Mit dem „Corona-Mobil" können Hausbesuche während der Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte zu Patienten, die nachgewiesen an COVID- 19 erkrankt oder Kontaktpersonen zu nachweislich an COVID-19-Erkrankten sind und Symptome einer oberen Atemwegserkrankung aufweisen, durchgeführt werden.
Als Bedingung gilt, dass beide Patientengruppen durch das Gesundheitsamt des Landkreises Barnim unter häusliche Quarantäne gestellt wurden und aus diesem Grunde nicht ihren Hausarzt aufsuchen können oder dass diese Patienten unter körperlichen Beschwerden leiden und eine persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt nicht zustande kam, obwohl sie sich darum bemühten.
Die Vermittlung des Hausbesuches erfolgt dann – und erst dann - durch die Integrierte Regionalleitstelle Nordost, wenn der Einsatz nicht an die Kassenärztliche Vereinigung (116117) abgeben kann oder das Gesundheitsamt einen Hausbesuch anordnet.
Unterstützt wird das Projekt von der Johanniter Unfallhilfe, die einen Assistenten und das Fahrzeug stellt. Der Landkreis übernimmt die Kosten für das Fahrzeug und stellt die notwendige PSA zur Verfügung.
„Wir wollen mit dieser Aktion nicht nur die niedergelassenen Ärzte entlasten, sondern können auf diese Weise auch sehr schonend mit der derzeit nur sehr schwer zu beschaffende Schutzausrüstung umgehen", erläutert Landrat Daniel Kurth die Vorteile.
Angedacht ist dieser Patienten-Service zunächst vorwiegend für die Patienten im Niederbarnim, wo auch der Schwerpunkt der Corona-Ausbreitung liegt. Bei Bedarf könne dieser Service aber auch auf den nördlichen Teil des Landkreises ausgedehnt werden, macht Landrat Kurth deutlich. Fahrzeug und Assistenz könne man auch dafür organisieren. „Die niedergelassenen Ärzte vor Ort müssten sich dann nur noch dazu verständigen, wie genau sie die Hausbesuche organisieren wollen", erklärt Kurth.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Kreisverwaltung auf verschiedene Weise versucht, die niedergelassenen Ärzte zu unterstützen. So wurde bereits eine vom Landkreis organisierte Reserve mit Schutzausrüstung ausgefahren. Zudem hat der Bevölkerungsschutz gemeinsam mit dem Gesundheitsamt, der Johanniter Unfallhilfe sowie den beiden Krankenhäusern in Bernau und Eberswalde zwei zentrale Corona-Teststellen errichtet und betreibt dieses tagtäglich. Die Testung der Verdachtsfälle im Zelt übernehmen ehrenamtlich Tätige der Johanniter Unfallhilfe, des DRK oder der DLRG gemeinsam mit Angestellten der Kreisverwaltung.
Derzeit gibt es im Landkreis Barnim 94 Personen, die auf das Corona-Virus positiv getestet wurden. Insgesamt 353 Verdachtsfälle befinden sich zudem in Quarantäne. Als genesen gelten mittlerweile als 20 Personen.